Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Psychologie - Klinische u. Gesundheitspsychologie, Psychopathologie, Note: 1,6, Duale Hochschule Baden-Württemberg, Stuttgart, früher: Berufsakademie Stuttgart (Sozialwesen), Sprache: Deutsch, Abstract: 'Wenn Du vor mir stehst und mich ansiehst, was weißt Du von den Schmerzen, die in mir sind, und was weiß ich von Deinen. Und wenn ich mich vor Dir niederwerfen würde und weinen und erzählen, was wüsstest Du von mir mehr als von der Hölle, wenn Dir jemand erzählt, sie ist heiß und fürchterlich. Schon darum sollten wir Menschen voreinander so ehrfürchtig, so nachdenklich (...) stehen, wie vor dem Eingang zur Hölle.' (Franz Kafka) Autoaggressionen bzw. Selbstverletzendes Verhalten gehören wohl zu den erschreckendsten Verhaltensweisen, insbesondere dann, wenn es bei Kindern und Jugendlichen auftritt. Dieses Verhalten löst in der Umwelt Gefühle wie Entsetzen, Unverständnis und Ohnmacht, aber auch Erbarmen, Ablehnung, Mitgefühl und Distanzierung aus. Oftmals wird auch nicht verstanden, warum es zu diesen Selbstverletzungen kommt, viele sind der Meinung, dass Kinder und Jugendliche, die dieses Verhalten aufzeigen, versuchen sich selbst umzubringen und es nur nicht 'geklappt' hat. In unserer Gesellschaft haben Aggressionen nur wenig Raum, sie müssen unterdrückt oder in anderen Handlungen sublimiert werden. Selbstverletzungen werden überwiegend heimlich, im 'stillen Kämmerlein', vollzogen. Aufgrund dessen gibt es nur wenig gesicherte Daten über Auftretenshäufigkeit und die Verteilung. Jedoch wird in der Literatur immer wieder die signifikante Häufigkeit bei Mädchen bzw. Frauen erwähnt. Dazu muss man sagen, dass es in der Geschichte der Menschheit zu jeder Zeit Personen gegeben hat, die sich selbst Schaden zufügten, meist jedoch im Stillen. Entdeckungen wurden entweder verurteilt oder totgeschwiegen. Heute gibt es immerhin Ansätze, dieses gesellschaftliche Problem ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken und Verständnis für die betroffenen Jugendlichen zu wecken. Die landläufigen Meinungen und meine Erfahrungen in der Praxis brachten mich dazu, dieses Thema als Hausarbeitsthema aufzugreifen. In dieser Arbeit möchte ich das Hauptaugenmerk auf das Verhalten 'normaler' Menschen richten, da eine Ausweitung auf alle Gruppen, wie zum Beispiel Autisten, zu weit führen würde.
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