Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,0, Universität Stuttgart (Historisches Institut, Abteilung Landesgeschichte ), Veranstaltung: Die süddeutschen Staaten und die Gründung des Deutschen Reiches 1871, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Jahr 1871, die Gründung des Deutschen Reiches infolge des deutsch-französischen Krieges, stellt ein einschneidendes Ereignis innerhalb der deutschen Geschichte dar. Nach Jahrhunderten, in denen souveräne einzelstaatliche Herrschaften nebeneinander bestanden hatten, wurde der 'Flickenteppich' deutscher Einzelstaaten schließlich zu einem Nationalstaat zusammengeschlossen. Gerade in diesem Prozess besteht die Besonderheit des neu entstandenen Staatsgebildes: im Gegensatz etwa zu anderen europäischen Nationen setzte sich das Deutsche Reich aus vormals souveränen Einzelstaaten zusammen, die zwar ihre Souveränität infolge der Reichsgründung aufgeben mussten, jedoch ihre Organisationsstruktur beibehielten und sich ihr historisches und kulturelles Erbe bewahrten. Vor diesem Hintergrund mag es nicht überraschen, dass die Beschneidung einzelstaatlicher Souveränitäten infolge der Staatsgründung nicht unmittelbar in einem Gefühl allumfassender Begeisterung über eine neue nationale Zugehörigkeit mündete. Stattdessen verstärkte sich vielerorts - in unterschiedlicher Intensität abhängig von der konfessionellen, politischen oder sozialen Zugehörigkeit - das partikularstaatliche Bewusstsein, welches nicht selten durch die Anbindung an die jeweilige Dynastie definiert war. An diesen Aspekt will der Gegenstand dieser Arbeit anknüpfen. Es soll dargestellt werden, wie die süddeutschen Staaten Baden, Württemberg und Bayern auf die Reichsgründung reagierten, ob sie als Bundesstaaten im Deutschen Reich aufgingen oder sich ihre partikularstaatlichen Identitäten bewahrten, und welchen Anteil die jeweiligen Herrscherhäuser an dieser Entwicklung hatten.
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